Wanderweg in Buenavista del Norte
Meeresbrise, mildes Klima und eine fantastische Fernsicht. Der Wanderweg in Buenavista del Norte im Nordwesten Teneriffas ist ein echter Geheimtipp. Hier trifft man kaum auf Urlauber und hat die Möglichkeit, die ländliche Umgebung von Buenavista del Norte zu erkunden.
Ausgangspunkt ist das historische Stadtzentrum, von wo aus du entlang der zerklüfteten Küste zu einem unberührten Strand mit Aussichtsrestaurant wanderst. Statt einer Strandpromenade folgt man jedoch einem idyllischen Pfad durch (fast) unberührte Natur entlang eines grünen Golfplatzes. Der Blick auf das weite Meer und das Tenogebirge ist gigantisch!
Wanderweg in Buenavista del Norte mit 18 Standorten
Eigentlich ist der 5,4 km lange, leichte Rundwanderweg eher ein gemütlicher Spaziergang. Normalerweise braucht man eineinhalb Stunden, aber wenn man unterwegs tolle Naturfotos machen und die atemberaubende Landschaft genießen will, sollte man etwa zwei Stunden einplanen. Zudem ist der Küstenwanderweg durch Buenavista del Norte eine interessante Kurzreise in die Vergangenheit, bei der man einen Einblick in die faszinierende Geologie und Naturgeschichte Teneriffas erhält. Im Folgenden stellen wir die 18 wichtigsten Natur- und Kulturdenkmäler dieses selbstgeführten Wanderweges vor.
Ausgangspunkt der Wanderung: Buenavista del Norte
Buenavista del Norte liegt im äußersten Nordwesten Teneriffas, zwischen grünen Bergen und wilder Atlantikküste. Ein Ort fernab vom Touristenrummel, an dem man die reizvolle und lebendige Tradition der Kanaren unter Einheimischen erleben kann. Dank der Abgeschiedenheit hat sich hier ein reiches kulturelles Erbe in einer ursprünglichen Landschaft erhalten.
Der Wanderweg in Buenavista del Norte ist grün-weiß markiert und die Wegweiser weisen auf Playa Las Arenas hin. Start ist im Ortszentrum, direkt neben dem Tourismusbüro, auf der Plaza de los Remedios (1) mit ihrer Kirche und den typisch kanarischen Häusern aus dem 16. Die Gebäude rund um den Platz bestehen aus altem Mauerwerk mit Ziegeldächern. Zwei Stockwerke sind um einen zentralen Innenhof angeordnet, von dem aus man über eine Holztreppe in die Räume des Hauses gelangt. Typisch sind auch die teilweise asymmetrisch angeordneten Schiebefenster aus Holz. Die Altstadt von Buenavista del Norte wurde aufgrund ihres architektonischen Wertes 1983 zum Historischen Ensemble erklärt.
Kanarische Lebensart genieβen
Bevor man den Küstenwanderweg durch Buenavista del Norte beginnt, empfiehlt sich ein kurzer Stopp auf der Plaza. Hier kann man entspannt unter riesigen Lorbeerbäumen bei einem Kaffee das kanarische Dorfleben beobachten. Die Canarios sind herzliche, offene und kommunikative Menschen. Neben der natürlichen Schönheit von Buenavista del Norte ist es die ansteckende Gelassenheit seiner Bewohner, die den Ort zu etwas ganz Besonderem macht.
Übrigens, woher kommt der Name Buenavista? Der Legende nach waren die spanischen Eroberer Anfang des 16. Jahrhunderts von der Lage des Ortes zwischen Bergen und Meer so begeistert, dass sie ihn spontan Buenavista nannten, was nichts anderes als “schöner Anblick” bedeutet.
Historische Stätten am Wanderweg in Buenavista del Norte
Gleich hinter dem Marktplatz durchquert man die Triana-Schlucht, eine grüne Oase mit Grillplätzen und den ehemaligen Waschplätzen Los Lavaderos (2). Die rechteckige Anlage besteht aus vierzehn Waschplätzen mit jeweils einem Waschstein, Wasserzu- und ablauf. Dann geht es vorbei an teils verwilderten, teils aktiv bewirtschafteten Bananenplantagen. An der Kapelle La Visitación (3) zweigt der Weg rechts über eine kleine Treppe ab und führt an dem historischen Gebäude Hacienda de La Fuente (4) aus dem 16. Jahrhundert vorbei, einem Herrenhaus und ehemaligen Wohnsitz des Stadtgründers von Buenavista, Juan Méndez.
Von dort aus wandert man auf einem schmalen, steinigen Pfad entlang des Golfplatzes von Buenavista del Norte in Richtung Atlantik.
Wichtigste Kulturpflanze auf den Kanaren: die Banane
Dieser idyllische Abschnitt des Wanderweges in Buenavista del Norte ist gesäumt von Bougainvillea in allen Farben, Opuntien, Agaven und Aloe. Außerdem kann man hier die entzückenden Bananenstauden aus nächster Nähe und ohne störenden Zaun bewundern (5). Wusstest du auch, dass allein auf Teneriffa jährlich rund 140.000 Tonnen Bananen geerntet werden? Mehr als 35.000 Kanarier leben vom Anbau der gelben Köstlichkeit und nur etwa 10% werden nach Europa exportiert.
Aussichtspunkt Playa de Los Barqueros
Der Küstenwanderweg durch Buenavista del Norte verläuft nun oberhalb der Triana-Schlucht. An deren Mündung ins Meer befindet sich der Aussichtspunkt (Mirador) Playa de Los Barqueros (6) mit einer kleinen Kapelle. Ein Abstecher in die malerische Bucht lohnt sich. Früher befand sich hier die Bootsanlegestelle des Ortes. Achtung: Schilder warnen vor Steinschlag. Trotzdem kann man hier bei ruhiger See wunderbar baden oder schnorcheln. Wegen der rutschigen Steine sind jedoch Badeschuhe erforderlich.
Basaltsäulen an den Strandklippen
Auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht sind senkrechte Basaltsäulen und sogar ein steinernes Gänseblümchen zu sehen (7). Diese bizarren Felsformationen aus Lavagestein sind auffällig und geologisch sehr interessant. Die Natur hat hier spektakuläre Felslandschaften geschaffen, die an das Werk eines Bildhauers erinnern! Entscheidend für die Entstehung dieser Basaltsäulen ist der Abkühlungsprozess der Lava. Genauer gesagt entstehen die Säulen immer dann, wenn der Lavastrom nur sehr langsam abkühlt.
Imposante Bergkulisse im Naturpark Teno
Der mit einzelnen Lavasteinen gepflasterte Küstenwanderweg durch Buenavista del Norte schlängelt sich immer wieder an der schroffen Felsküste entlang. An kaum einem anderen Ort auf Teneriffa spürt man den Atlantik so hautnah. Das Rauschen der Brandung, der Geruch von Jod in der Luft und die Seevögel am Himmel sind Balsam für die Seele. Übrigens: Wanderschuhe mit dicken Sohlen sind hier die beste Wahl.
Unterwegs bildet das helle Grün des vom berühmten Severiano Ballesteros entworfenen Golfplatzes einen erstaunlichen Farbkontrast zur dunklen Lavalandschaft. In der Ferne sind die Berge und tiefen Schluchten des Teno-Gebirges (8) zu sehen, der ältesten Region Teneriffas, die vor etwa acht Millionen Jahren entstand. Bei klarem Wetter und guter Sicht hast du hier sogar ein sensationelles Fotomotiv vom höchsten Berg Spaniens, dem Teide (3.718 m).
Außerdem spielte dieser Küstenabschnitt früher eine wichtige Rolle für die Ernährung der einheimischen Bevölkerung. Davon zeugen die zahlreichen Concheros (Muschelreste), die noch heute im Golf zu finden sind. Die Guanchen (kanarische Ureinwohner) trennten nach dem Sammeln der Muscheln die Schale vom essbaren Teil, um die Ware leichter transportieren zu können.
Isla Baja – eine vulkanische Plattform
Am Fuße des Teno-Gebirges erstreckt sich die Isla Baja (9), die “Untere Insel”. Sie entstand durch jüngere Vulkanausbrüche in Küstennähe, bei denen sich die Lavamassen fächerförmig ausbreiteten. Der Hausberg von Buenavista del Norte, der Taco-Vulkan, spielte daher eine wichtige Rolle bei der Gestaltung des Reliefs dieses Inselteils. In mehreren Eruptionen, sowohl unter Wasser als auch aus der Luft, schufen seine Lavaströme die untere Insel, auf der sich heute die Stadt Buenavista del Norte befindet.
Bei weiteren Eruptionen in über 700 m Höhe flossen Lavaströme durch die Gebirgsschluchten und führten vor etwa 300.000 Jahren zur Bildung dieser ausgedehnten Plattform. Dabei wurden die alten Teno-Klippen von der Küste weggedrückt. Die neu entstandene Isla Baja umfasst die Gemeinden Buenavista del Norte, Los Silos, Garachico und El Tanque.
Salinen am Wanderweg in Buenavista del Norte
In einer weiten Linkskurve erkennt man rechts mehrere flache Felsmulden (lajas), die im Sommer zur Salzgewinnung dienten: die Salinen von La Tablada (10). Der Atlantik überflutet die Salinen mit Wasser, nach der Verdunstung kristallisiert das Salz und das fertige Produkt kann geerntet werden. Das Wasser wurde von Hand aus den tieferen Pfützen geschöpft, um den Verdunstungsprozess zu beschleunigen. In der Vergangenheit war das Salz auch für die Bewohner von Buenavista del Norte ein kostbares Gut, nicht nur für den direkten Verzehr, sondern vor allem auch für die Konservierung von Fisch. Auf den Kanarischen Inseln gab es einst 56 Salinen zur Gewinnung von Meersalz.
Lava-Ball
Unterwegs trifft man auf ein weiteres interessantes geologisches Phänomen, den so genannten Akkretionsball oder Vulkanei (11). Dabei handelt es sich um einen großen Lavabrocken, der wie ein Schneeball entstanden ist. Während er über den flüssigen Lavastrom aus dem höher gelegenen Tal El Palmar rollte, wurde er immer größer, bis er schließlich die Küste von Buenavista del Norte erreichte und sich dort verfestigte.
Pflanzen am Wanderweg in Buenavista del Norte
Als größte und höchstgelegene Insel der Kanaren besticht Teneriffa durch eine beeindruckende Pflanzenvielfalt. Innerhalb weniger hundert Meter ändert sich die Vegetation grundlegend. Grund dafür sind die unterschiedlichen Höhenlagen und Mikroklimata, die verschiedene Vegetationszonen oder Ökosysteme hervorbringen. Zwei davon durchquerst du auf deiner Wanderung.
Die erste ist die sogenannte Küstenzone bis etwa 50 Meter über dem Meeresspiegel. Hier wachsen vor allem salzliebende Pflanzen, die sich an den hohen Salzgehalt der Luft angepasst haben (Halophyten). Typische Vertreter sind der Meersalat, die Meerespetersilie und der Meeresfenchel. Die zweite ist die Sukkulentenbuschzone von etwa 50 bis 400 m, in der Trockensträucher gedeihen, die dem starken Wind und der Sonne standhalten. Typische Vertreter sind die Wolfsmilchgewächse Tabaiba und Kandelaberwolfsmilch oder Cardón (12), beides endemische Pflanzen der Kanarischen Inseln.
Wenn du mehr über die Tabaiba erfahren möchtest, empfehlen wir dir unseren Blogbeitrag Wie der Name Tabaiba Guesthouse entstand.
Typische Bäume und Sträucher an der Küste von Buenavista del Norte
Wer schon einmal in der Karibik war, kennt sie: Die Seetraube oder Uva de Playa (Coccoloba uvifera), ein immergrüner Strauch oder kleiner Baum, der auch die salzige Meeresluft gut verträgt. Die reifen, dunkelroten Früchte sind essbar und werden manchmal zu Marmelade oder Fruchtsaft verarbeitet. Die kurze Strandpromenade am Ende des Wanderweges in Buenavista del Norte ist von besonders schönen Exemplaren gesäumt.
Eine weitere typische Pflanze ist der Kanarische Tarajal oder Taray (Tamarix canariensis), botanisch auch Tamariske genannt. Der dichte Strauch oder kleine Baum wächst auf dem gesamten Archipel auf salzhaltigen Küstenböden oder im unteren Teil von Schluchten. Tiefe Wurzeln halten ihn auch bei Sturm fest im Boden verankert. Seine Rinde enthält Tannin (eine Gerbsäure) und Farbstoffe, die früher für medizinische Zwecke verwendet wurden. Der Tarajal ist außerdem eine sehr robuste Pflanze, die sich an wechselnde und schwierige Lebensbedingungen anpassen kann.
Was kann man am Ende der Wanderung in Buenavista del Norte unternehmen?
Sport mit Meerblick
Der Küstenwanderweg durch Buenavista del Norte endet am beheizten öffentlichen Schwimmbad (26 Grad Celsius) mit angeschlossenem Fitnessraum und Sauna (13). Sportschwimmer können zu jeder Jahreszeit im 25 Meter langen Meerwasserbecken ihre Bahnen ziehen. Der Eintritt beträgt 4 Euro pro Person. Geöffnet montags bis freitags von 10 bis 22 Uhr, samstags von 10 bis 14 Uhr, sonntags geschlossen. Die Benutzung der Sauna ist nach Voranmeldung möglich und kostet 3 Euro pro Person (Tel. 0034 922 12 81 01). Vor dem Eingang rechts befinden sich Fitnessgeräte im Freien, an denen man kostenlos in der Sonne und mit Blick auf den Atlantik trainieren kann.
Kanarische Küche probieren
Gegenüber dem Schwimmbad befindet sich ein gemütliches Restaurant, das auf frischen Fisch und Meeresfrüchte aus der Region spezialisiert ist. Es hat eine große Terrasse, von der aus man einen romantischen Sonnenuntergang über der Nachbarinsel La Palma genießen kann, während man dem Rauschen der Wellen lauscht. Hier kann man sehr gut essen oder einfach nur einen Kaffee oder Sundowner genießen. Öffnungszeiten: täglich von 12 bis 21 Uhr. Wer ein Picknick im Freien bevorzugt, ist an der Küste von Buenavista del Norte genau richtig.
Lavapools: Badeerlebnis der besonderen Art
Ein Bad im kristallklaren Atlantikwasser ist immer ein Vergnügen, aber etwas ganz Besonderes ist das Baden in einem der vielen kleinen Naturschwimmbecken. Die Charcos sind riesige Pfützen aus Meerwasser, die sich auf natürliche Weise zwischen den Lavafelsen gebildet haben. Durch die Gezeiten füllen sie sich immer wieder mit frischem Wasser. In der Nähe des Strandes gibt es mehrere unterschiedlich große Charcos, in denen man geschützt vor den Wellen baden kann (14). Vorsicht beim Betreten der Becken, die Lava ist sehr rutschig und teilweise scharfkantig.
Strandtag im schwarzen Vulkansand
Der Küstenwanderweg durch Buenavista del Norte endet an der Playa Las Arenas (15). Der Name bedeutet zwar „Sandstrand“, aber der Sand an diesem Strand wechselt mit den Jahreszeiten: Von Mai bis November spülen die Gezeiten den schwarzen Vulkansand an die Küste. Dann verbringen viele Einheimische ihre freien Tage an diesem bewachten Badestrand, der bei Bodyboardern sehr beliebt ist. Vorsicht vor starken Strömungen und oft sehr hohen Wellen! Im Winter spülen die Gezeiten den Sand ins Meer und die Bucht verwandelt sich in einen wilden Steinstrand. Das ganze Jahr über kannst du hier traumhafte Sonnenuntergänge genießen.
Weiter auf dem Wanderweg in Buenavista del Norte zu einem einsamen Strand
Wer die Küste noch weiter erkunden möchte, kann noch etwa 500 Meter weiter bis zur Playa El Fraile laufen, einer bezaubernden Bucht mit starker Brandung und spektakulären Ausblicken. Vom Baden an diesem abgelegenen Strand raten wir allerdings ab. Der steinerne Weg zur Playa El Fraile beginnt am Ende der Playa Las Arenas an einer malerischen Stein-Holzbrücke (16) hinter dem Strandkiosk.
Rückweg nach Buenavista del Norte
Der Rückweg nach Buenavista del Norte erfolgt entweder über denselben Küstenwanderweg oder über eine wenig befahrene Asphaltstraße. Diese beginnt etwa 20 Meter vor dem Strandrestaurant am Kreisverkehr (17) an einem Stellplatz für Wohnmobile und führt immer bergauf am Golfplatz entlang bis zum Hotel Melià Hacienda del Conde (18). Das 5-Sterne-Haus erinnert architektonisch an einen prunkvollen Palast. Das hoteleigene Spa bietet einen Thermalzirkel, eine Sauna sowie ein türkisches Bad. Auch Nicht-Gäste können hier Massagen buchen.
Am Ende der Straße biegt man links ab und folgt dem gepflasterten Weg hinunter zum Herrenhaus Hacienda del Conde (4). Nach wenigen Metern bergauf kommt man an der Kapelle La Visitación (3) vorbei und trifft kurz danach wieder auf den ausgeschilderten Wanderweg nach Buenavista del Norte.
Wanderweg in Buenavista del Norte als Download
Wir laden dich ein, bei deinem nächsten Besuch in Buenavista del Norte diesen gemütlichen Wanderweg auszuprobieren und hoffen, dass du mit unserer Beschreibung gut vorbereitet bist. Wer Abgeschiedenheit und Entschleunigung sucht, ist auf diesem Traumpfad genau richtig!
Hier kannst du die komplette Wegskizze mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten herunterladen.
Tabaiba Guesthouse bietet dir die ideale Unterkunft, um den unberührten Nordwesten Teneriffas zu entdecken. Buche deinen Aufenthalt bei uns für ein authentisches Urlaubserlebnis. Wir kennen auβerdem noch weitere tolle Wanderziele in der Umgebung, die wir dir in diesem Blog vorstellen werden. Wenn du diese in Begleitung eines erfahrenen Wanderführers entdecken möchtest, nimm einfach Kontakt mit Sergio Walking Tours auf.
Bis bald!
Karin und Sergio